Was ist ein Ultrabook?
Was ist ein Ultrabook
Ultrabooks sind die Notebooks der Zukunft. Sie sind die logische Weiterentwicklung eines Trends, der in der Computerbranche schon lange nachvollziehbar ist: Die ursprünglich reinen Arbeitsgeräte sollen schneller, besser, kleiner, leichter, robuster und potenter werden. Was früher ein Wunderding zur Lösung komplexer Aufgabenstellungen war, wurde mehr und mehr zum Allrounder für Arbeit und Freizeit. Computer konnten (und können) Musik erzeugen und abspielen, Videos bearbeiten, zum Telefonieren und Bildversand herangezogen werden. Aus reinen Arbeitsgeräten wurden Entertainment- und Kommunikations-Center, die in Folge dieser Entwicklung weg vom reinen Arbeitsgerät und hin zum Freizeitvergnügen auch immer mobiler werden mussten. Aus dem arbeitstischfüllenden Computer von einst entwickelten sich mobile Laptops, die in ihrer Anfangsphase zwar immer noch bis zu fünf Kilogramm wogen, aber immerhin schon zusammengeklappt und transportiert werden konnten. Die nächste Entwicklungsstufe war das Netbook – kleiner, leichter, abgespeckt. Das Netbook konnte nicht mehr alles, was der Allrounder Notebook zuvor konnte. Tablet-PCs waren und sind die nächste Idee. Die flachen Bildschirme können das Arbeitsgerät Computer nicht ersetzen, ermöglichen jedoch die Kommunikation unterwegs und sind leichte Alleskönner in Sachen Unterhaltung. Das Ultrabook greift den Trend der Tablet-PCs nicht auf, sondern ist eine parallele Entwicklung. Wenn Netbooks auf die mobile Kommunikation ausgelegt sind und wenig Komfort hinsichtlich ernsthaften Arbeitens bieten, dann sind Ultrabooks die mobilen Arbeitsgeräte der Zukunft.
Parallele Entwicklungen
Die beschriebenen Entwicklungen beziehen sich auf Geräte verschiedener Hersteller, die in der Regel mit dem Betriebssystem Windows (früher MS DOS) geliefert wurden und werden. Das Betriebssystem eines Computers oder Notebooks ist insofern relevant für das Erscheinungsbild des Geräts, als dass die innenliegende Technik potent genug sein muss, um mit der Software fertig zu werden. Da die Leistungsfähigkeit der Hardware letztendlich Größe und Gewicht des gesamten Geräts maßgeblich bestimmt, war das Design der Computer und Notebooks von der Leistungsfähigkeit und damit von den Entwicklungen immer komplexerer Betriebssysteme abhängig. Es ist seit einiger Zeit möglich, die geforderte immer höhere Leistung von Computern auf immer kleinerem Raum unterzubringen – daher konnte aus den großen Computern der 1980er Jahre ein recht handliches Notebook werden. Ausschlaggebend war aber auch, dass sich mobile Geräte von reinem Arbeitsgerät weg hin zu Freizeitgeräten entwickelten. Notebooks, Netbooks und Tablet-PCs haben alle ihre Daseinsberechtigung, gleichzeitig. Sie entwickelten sich parallel zur Befriedigung der unterschiedlichen Bedürfnisse von Computernutzern. Das Ultrabook ist eine weitere Entwicklung, die parallel stattfindet: Es wird vermutlich weder den Tablett-PC, noch das Netbook ersetzen. Gleichzeitig zur auf Windows fixierten Computerwelt Westeuropas fand andernorts eine andere Entwicklung statt: zunächst vorwiegend in Japan und in den USA beliebt gewinnt die Marke Apple auch hierzulande immer mehr Anhänger. Computer der Firma werden mit einem eigenen Betriebssystem geliefert, dementsprechend sind die Anforderungen an die Hardware anders. Und Apple stellte von Anfang an einen hohen Anspruch an das Design der Computer. Reines Arbeitsgerät, das auch so aussah, gab es von dieser Marke eigentlich nie – Apple-Computer machten immer Spaß und sahen auch so aus. Und Apple initiierte so manche Entwicklung, die anschließend auf andere Hersteller übergriff. Das Ultrabook wird in vielen Punkten dem seit einigen Jahren erhältlichen MacBook Air nicht ganz unähnlich sein – obwohl es mit den üblichen Betriebssystemen von Windows ausgestattet sein wird.
Firmeneigene Entwicklung
Das Ultrabook ist eine Entwicklung, die der Firma Intel zuzurechnen ist. Die Firma stellt Mikroprozessoren für Computer her, und für das Ultrabook in der ersten Stufe sind die Low-Voltage-Prozessoren von Sandy Bridge vorgesehen. Die Ultrabooks der Stufe 2 und 3 werden mit den Low-Voltage-Prozessoren Ivy Bridge beziehungsweise Haswell ausgestattet sein. “Ultrabook” ist keine Entwicklung, die sich quer durch alle Hersteller zieht (wie das beim Netbook der Fall ist), sondern auf Intel beschränkt. Der Begriff “Ultrabook” bezeichnet indes kein einzelnes Bauteil, sondern ein Konzept. Das Ultrabook ist von Intel, was das MacBook Air für Apple ist: ein ganzes Konzept. Und es ist als Konkurrenz zum MacBook Air gedacht, das bislang das einzige Gerät in der Klasse der ultraleichten, dünnen und recht leistungsstarken Notebooks war. Die erste Ultrabooks von Intel, das Asus Zenbook UX21E und UX31E, wurden im direkten Vergleich zur Konkurrenz getestet und hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses für gut befunden.
Drei Stufen
Das Ultrabook ist nicht als ein Gerät geplant, sondern als dreistufige Entwicklung bis zum Jahr 2013. Die verschiedenen Ultrabooks, die in diesem Zeitraum auf den Markt kommen werden, sind keine lineare Weiterentwicklung, sondern sie sind als verschiedene Geräte zu verstehen, die verschiedenen Anforderungen genüge leisten müssen. Die erste Stufe des Ultrabooks kam bereits im vierten Quartal 2011 auf den Markt, die Ultrabooks sind tatsächlich klein, flach, leicht und verhältnismäßig leistungsstark. Für die zweite Stufe der Ultrabooks ist das Jahr 2012 vorgesehen, die Geräte sollen im Vergleich zur ersten Stufe eine höhere Grafik- und CPU-Leistung haben. USB 3.0 ist ebenfalls vorgesehen. Die Haswell-Prozessoren der dritten Stufe der Ultrabooks (vorgesehen für das Jahr 2013) werden mit 15W sehr viel stromsparender sein als die beiden vorherigen Stufen. Listen mit den bisher bekanntgegebenen zukünftigen Versionen des Ultrabooks können online abgerufen werden, der Vergleich der einzelnen Geräte lohnt sich.
Was ist neu?
Ultrabooks sollen laut Hersteller ultradünn, ultra-reaktionsfähig und ultrasicher sein. Die Werbung verspricht für die erste Stufe im vierten Quartal 2011 die Verbreitung im Mainstream und bis zur dritten Stufe 2013 eine “Neuerfindung des PCs” (Quelle: http://intelstudios.edgesuite.net/computex/2011/me/f.htm). Im direkten Vergleich zwischen den ebenfalls sehr kleinen und leichten Netbooks fällt das Ultrabook erst einmal preislich aus dem Rahmen – zwischen 800 und 1.700 Euro sollen die bislang angekündigten Geräte kosten. Für die erste Stufe des Ultrabooks standen folgende Spezifikationen fest: Die Ultrabooks sollten weniger als 21 mm dick sein, maximal 1,4 kg wiegen und eine Batterielaufzeit von 5 – 8 Stunden und mehr haben. Das erfordert nicht nur leistungsstarke Akkus für die Ultrabooks, sondern vor allem stromsparsame Systeme. Die Ultrabooks der ersten Stufe sollten in den Einsteigermodellen Mainstream-Preise von weniger als 1.000 $ ohne Mehrwertsteuer haben und keine optischen Laufwerke besitzen. Die Low-Voltage-Prozessoren von Sandy Bridge liegen bei 17 Watt TDP. Die bisher auf dem Markt befindlichen Ultrabooks sind im Vergleich zu den sehr schlanken Netbooks also durchaus ernstzunehmende Arbeitsgeräte, die tatsächlich Leistung bringen. Sie werden mit einer Veresion von Windows 7 Home Premium geliefert, das Servicepack 1 ist bereits inklusive. Die fortgeschrittene integrierte Grafiklösung soll bei den kommenden Stufen weiter ausgebaut werden. Die Ivy Bridge-Prozessoren der zweiten Stufe der Ultrabooks werden dem gegenüber eine um 30 % höhere Grafikleistung und eine um 20 % höhere CPU-Leistung aufweisen, aber immer noch bei 17 Watt TDP liegen. USB 3.0 und PCI Express 3.0 sorgen für Verbindungen. Das Ultrabook der dritten Stufe soll Low-Voltage Haswell-Prozessoren mit nur 15 Watt TDP haben. Ein neues, erweitertes Stromsparsystem wird im Vergleich mit den Ultrabooks der ersten Stufe (Sandy Bridge-Prozessoren) etwa die Hälfte des Energieverbrauchs einsparen. Damit stellen die Ultrabooks mit ihrer hohen Leistungsfähigkeit und Konnektivität eine Alternative zu MacBook Air dar, denn sie sind weniger verspielt als Tablett-PCs und können einfach mehr als Netbooks.